LOTTO Rheinland-Pfalz - Stiftung verleiht erstmalig das "KultDING"
Drei Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet
Seit nunmehr elf Jahren unterstützt die LOTTO Rheinland-Pfalz - Stiftung gemeinnützige Anliegen im gesamten Bundesland. In diesem Jahr verlieh die Stiftung zum ersten Mal das „KultDING“: einen Preis für beispielhafte soziokulturelle Projekte mit Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz.
Die Jugendkunstwerkstatt Koblenz, der Trierer „Chor über Brücken“ sowie die Kunstwerkstatt Bad Kreuznach hatten es in das Finale von „KultDING“ geschafft. Bewerben konnten sich Kulturprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Medien, Literatur, Musik, Tanz und Theater, die sich an Kinder und Jugendliche richten. Kooperationspartnerin von „KultDING“ ist die LAG Soziokultur & Kulturpädagogik Rheinland-Pfalz e. V..
Am vergangenen Dienstag wurden nun die drei Projekte, die im Vorfeld aus einer Vielzahl von Bewerbungen von einer hochkarätigen Jury ausgewählt wurden, in Koblenz geehrt. Ähnlich der Oscar-Verleihung wusste zu diesem Zeitpunkt keiner der „KultDING“-Finalisten, welchen Platz man belegt hatte. Für den ersten Platz winkten 3.500 Euro, für den zweiten 2.500 Euro und Platz 3 war mit 1.500 Euro dotiert.
„KultDING" vereint viele Facetten, für die die Lotto-Stiftung steht: Soziales Engagement, Kulturförderung und unsere Initiative Kinderglück, aus der wir Kinder und Jugendliche mit besonderen Talenten unterstützen“, sagte Frank Zwanziger, Geschäftsführer der LOTTO Rheinland-Pfalz – Stiftung, während seiner Begrüßung: „Das alles findet sich in diesem Preis wieder und somit rundet er das umfangreiche Engagement von Lotto und seiner Stiftung sinnvoll ab. Wir hoffen, dass wir mit "KultDING" der Soziokultur in unserem Bundesland zu noch mehr positiver Wahrnehmung und Akzeptanz verhelfen können.“
Übrigens durften sich alle drei Finalisten neben dem Preisgeld auch über eigens produzierte Kurzfilme zu den einzelnen Projekten freuen. Diese feierten vor den jeweiligen Ehrungen der Preisträger im Koblenzer Moselhotel Hähn Premiere und sind auf www.lotto-rlp.de zu sehen:
KultDING soll zu einer festen Institution werden
Für Frank Zwanziger ist der große Kunstpreis der LOTTO Rheinland-Pfalz GmbH ein Vorbild. Dieser wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin vergeben. Der Stiftungs-Geschäftsführer erklärt: „Die Zwischenjahre, in denen es keinen Lotto-Kunstpreis gibt, wollen wir sinnvoll mit Leben füllen und wenn man sich das Engagement der LOTTO-Stiftung in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales und Kinderglück anschaut und wenn man weiß, dass es bereits viele Sport-Preise für soziales Engagement gibt, dann lag es eigentlich auf der Hand, soziokulturelle Projekte mit und für Kinder- und Jugendliche zu prämieren.“
1. Preis: Kunstwerkstatt Bad Kreuznach e.V.
Projekt: Keep on running – Kunst als roter Faden
Ausgezeichnet wurde das Projekt „Keep on running – Kunst als roter Faden“. Diese interkulturellen und multimedialen Projekttage werden seit neun Jahren durchgeführt und vereinen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Kulturkreisen. Die gemeinsamen Kunsttage ermöglichen es, in dieser Zeit soziale Unterschiede, Erwartungen, Druck und Anspannung beim künstlerischen Tun zu vergessen. Wie in den letzten Jahren nahmen einige Geflüchtete teil und trafen während des Projektes auf Einheimische. Während des künstlerisch-kreativen Arbeitens lernte man sich kennen und entdeckte andere Arten des Weltverstehens schätzen. Von den Anfängen der Trickfilmkunst inspiriert, wurden kleine Trickfilme erstellt. Außerdem wurde gedruckt und gezeichnet. Ein roter Faden zog sich quer durch alle Arbeiten und auch durch Bad Kreuznach. Einige Streetart-Projekte trugen Kunst und Kreativität nach draußen. In das Brückengeländer vor der Kunstwerkstatt wurde ein gefilzter Faden gewoben. Daran wurden Zitate der Jugendlichen befestigt, die die Passanten einladen sollten zu lesen und über das Gelesene nachzudenken. In einigen Geschäften der Innenstadt wurden Schaufenster gestaltet, deren Bilder, Vorstellungen und Ergebnisse des Workshops zeigen. Zum Abschluss wurden alle Ergebnisse in einer Ausstellung gezeigt.
2. Preis: Jugendkunstwerkstatt Koblenz e.V. (JUKUWE)
Projekt: Circus Bambini
Im Projekt „Circus Bambini“ nutzt die JUKUWE das Medium Zirkuspädagogik, um die Begegnung von jährlich rund 300 Kindern aller sozialen Schichten, mit und ohne Handicap, unterschiedlichster Sprache und Herkunft, möglich zu machen. Ca. 100 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren übten im letzten Jahr in Workshops und an Projekttagen die Disziplinen Jonglieren, Einrad fahren, Waveboard, Seiltanz, Zaubern, Equilibristik und Akrobatik. Es wurde soziales Miteinander, Freundschaft und Engagement gelebt und Zirkustechniken erlernt. Ihr Können präsentierten die jungen Artisten in einer neuen Show, welche sie gemeinsam mit den Erwachsenen erarbeiteten. Dabei flossen die vielfältigen Ideen der Kinder zusammen. Die Kinder entschieden nicht nur über den Titel des Programmes, sie wurden auch bei Entwurf und der Gestaltung der Kostüme, des Bühnenbildes und nicht zuletzt auch bei der Entwicklung der „Bambini“-Geschichte maßgeblich beteiligt, die die einzelnen Zirkusdisziplinen miteinander verbindet. Alle Kinder traten auf, unabhängig von Können oder Leistung. Mit dem Projekt ist man bereits seit 30 Jahren aktiv.
3. Preis: Chor über Brücken e.V. Trier
Projekt: Chor über Brücken
Gestartet 2011 als Kooperation zwischen der Brennpunktschule Kurfürst-Balduin-Realschule Plus in Trier-West und der Egbert Grundschule im gutsituierten Trierer Osten, hat sich der „Chor über Brücken“ von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Stadtteilen und mit sehr unterschiedlichem familiären/sozialen Hintergrund miteinander zu verbinden. Mittlerweile ist der Chor auf fast 200 Chorsänger*innen angewachsen, die in den beiden Kooperationsschulen und fünf freien Kursen miteinander musizieren. Geprobt wird getrennt. Auftritte, Chorfreizeiten und Aktivitäten finden gemeinsam statt. Zu den Kinder- und Jugendchorgruppen ist auch ein Eltern- und Lehrerchor gekommen, in dem Eltern der Chorkinder sowie Lehrer*innen der beteiligten Kooperationsschulen gemeinsam singen. Kulturelle Bildung durch gemeinsames Musizieren und Musik-Erleben, generationelle Durchmischung und ein barrierefreier Zugang zu den Angeboten des Chores - z.B. über kostenlose Teilnahme am Chor und Finanzierung der Freizeiten: Der Chor bietet Musik für alle.